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08.09.2017 /  Gerhardt Schmidt /  0 Kommentare

Gute Kommunikation ist erlernbar

Natürlich ist jeder von uns einzigartig und jeder besitzt auf einem bestimmten Feld auch seine Genialität. Vermutlich ist es in der Tat so, dass jeder Mensch mindestens eine Fähigkeit besitzt, die niemand so gut und sicher beherrscht, wie er selbst.

Erziehung und Bildung haben uns jedoch häufig so geprägt, dass wir uns niemals eingestehen wollen, bestimmte Fähigkeiten nicht zu besitzen. Völlig unmöglich ist z. B. für akademisch gebildete Mitmenschen, die sich möglicherweise sogar Doktor- oder Professorentitel erarbeitet haben der Gedanke, nicht wirksam kommunizieren zu können.

Auf den Gebieten Rhetorik, Argumentation, Überzeugung, Diskussion, Debatte, Präsentation – das ist der vorherrschende Eindruck – gibt es ausschließlich Naturtalente. „Ich habe studiert, das Reden muss man mir nicht beibringen“, so lauten Einlassungen von Führungskräften, die als großartige Fachkräfte eine gute Position besetzen. Reden, schreiben, Arbeit mit Worten – Kommunikation, das kann man einfach. So etwas braucht man nicht noch extra zu lernen. Der Hauptfehler in der Kommunikation von Fachleuten jeder Art: Was sie sagen und vermitteln, mag alles korrekt sein. Das Wie spielt für viele Fachleute, ja selbst für Politiker, oftmals gar keine Rolle. Dramatisch wird diese Art der Amateur-Kommunikation, wenn es darum geht, auch Konflikte zu meistern.

Wenn die Aufgabe lautet, sein eigenes Fachwissen Dritten zu vermitteln, verlieren sich die Spezialisten aller Kategorien viel zu häufig in einer unverständlichen, von Fremdvokabeln, Abkürzungen und Anglismen geprägten Sprache. Und noch deutlicher: die Art und Weise, wie das grandiose Wissen vermittelt wird, ist weit entfernt von jeder Überzeugungskraft und weckt bei Zuhörern alles andere als Lust zum Zuhören.

Wichtig und richtig ist heute mehr und mehr: Etwas zu können, sein Fach zu beherrschen, reicht nicht aus. Man muss sein Wissen und Können, seine Erfahrungen und Erkenntnisse auch vermitteln, wirksam kommunizieren, ja, sogar mit einer angemessenen, gesunden Portion Unterhaltung darbieten können. Das gilt für das persönliche Gespräch ebenso wie für die Rede oder den Vortrag. Karriere wird nicht allein durch beste Studienabschlüsse bestimmt – die können zum Glück sehr viele vorweisen. Eine wirklich gute Karriere machen jene, die ihre Fähigkeiten auch gut „verkaufen“ können. Ehrliche, konstruktive, professionelle Kommunikationsberatung hilft. Wirksam und nachhaltig.

Gerhardt Schmidt
Über den Autor

Gerhardt Schmidt

Dozent - Berater - Moderator - Coach - Geschäftsführer medienstatt GmbH

Er war Pressesprecher, Chefredakteur, Hörfunk- und TV-Redakteur, TV-Studioleiter, Lehrbeauftragter an div. Hochschulen, ist heute Kommunikations- und Politikberater, Redenschreiber, Rhetorik- und Medientrainer, gibt Seminare für Medien- und Kommunikationsarbeit und hält Vorträge für Wirtschaft, Verbände und Politik.

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