Blog | zur medienstatt
02.01.2018 /  Gerhardt Schmidt /  0 Kommentare

Gute Presse reicht nicht – professionell mit allen Medien arbeiten ist wichtig

Pressearbeit – dieser Begriff schlummert noch in den Köpfen. Doch Pressearbeit ist eine Aufgabe von gestern. Mit Veröffentlichungen in der klassischen Presse, also vor allem Zeitungen und Zeitschriften allein, wird nur noch ein Teil der Bevölkerung erreicht. Medienarbeit ist das Thema. Und nur, wer in allen Medien aktiv ist, kann auch den Großteil seiner potentiellen und tatsächlichen Kunden, Anhänger, Mitglieder und Interessenten erreichen. Aber was genau bedeutet Medienarbeit?

Die schlechte Nachricht zuerst: es ist Arbeit! Und wer Arbeit, welche auch immer, professionell erledigt haben will, braucht Profis. Medien heißt, alle erreichbaren Medien müssen bedient werden. Nicht irgendwie und mal eben, sondern angemessen und zielgruppengerecht. Das gelingt nicht mit einem Text für alle. Jedes Medium spricht eine bestimmte Gruppe von Lesern, Hörern, Zuschauern und aktiven Nutzern an. Medien des jungen 21. Jahrhunderts sind immer noch alle gedruckten Blätter, Hörfunk und Fernsehen, aber das Internet mit seinen zahllosen Möglichkeiten hat die Medienwelt nicht nur verändert – es hat sie auf den Kopf gestellt und mächtig durchgeschüttelt.

Apropos aktive Nutzer – die Menschen wollen mitmischen, nicht nur lesen, nicken und sich informiert fühlen. Der Mediennutzer von heute schreibt, kommentiert, urteilt, bewertet – häufig zum Schrecken derer, die glauben, die Medienwelt für sich gepachtet zu haben. Zwischen der Pressearbeit von vor 20 Jahren und der Medienarbeit von heute liegen Welten.

Jedes Medium hat andere Anforderungen an Themen, Inhalte, Effekte, Aufbau, Schwerpunkte und Länge, wobei heute mehr denn je der ganz alte Satz gilt: „In der Kürze liegt die Würze.“

Deshalb kurz und knapp: Wir alle haben schreiben gelernt. Das heißt aber noch lange nicht, dass jeder auch das Schreiben für Medien beherrscht. Die Lokalzeitung braucht immer lokalen Bezug, Twitter ist megakurz, Facebook erlaubt zwar längere Texte, aber niemand liest sie. Am häufigsten vergessen werden allerdings Fotos und Videos. Nein, nicht die mal eben geknipsten Bilder, sondern echte Fotos. Fotos müssen Inhalte, Aussage, Newswert haben und können sogar unterhaltend sein. Mit Videos sind nicht jene Werke gemeint, wo sich ein Smartphone mit wackelnder Hand vor das eigene Gesicht gehalten und etwas ins Mikrofon gestottert wird.

Ohne Medienarbeit, und zwar professionelle, bestens vorbereitete und strategisch durchdachte Medienarbeit, gibt es heute keinen Erfolg in Politik, Wirtschaft und Verbänden. medienstatt – die Werkstatt für Kommunikation kann Medienarbeit.

Gerhardt Schmidt
Über den Autor

Gerhardt Schmidt

Dozent - Berater - Moderator - Coach - Geschäftsführer medienstatt GmbH

Er war Pressesprecher, Chefredakteur, Hörfunk- und TV-Redakteur, TV-Studioleiter, Lehrbeauftragter an div. Hochschulen, ist heute Kommunikations- und Politikberater, Redenschreiber, Rhetorik- und Medientrainer, gibt Seminare für Medien- und Kommunikationsarbeit und hält Vorträge für Wirtschaft, Verbände und Politik.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert